Nikolaus aus Patara, der in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof in Myra in Lykien lebte, wurde zu einem der bedeutendsten Heiligen. Bereits im 6. Jahrhundert entstand über seinem Grab eine Kirche, bis heute ein Wallfahrtsort für Gläubige. Dass in Stendal der Gedanke einer Nikolaus-Ausstellung entstand, hat einen besonderen Grund. Archäologen der Winckelmann-Gesellschaft, die mit dem Museum verbunden sind, haben über zwei Jahrzehnte im antiken Lykien an Ausgrabungen teilgenommen, an Orten, die auch mit der historischen Gestalt des Nikolaos verbunden sind. So wissen wir, dass Nikolaus aus Patara stammt, einer der bedeutendsten antiken Häfen an der Südküste der heutigen Türkei. Bisher unveröffentlichte Bilder von archäologischen Grabungen in seiner Geburtsstadt gewähren Einblicke in die kulturelle und religiöse Situation der Zeit des 3. und 4. Jh. n. Chr. im Osten des Imperiums Romanum. Der entstehende Kult um diesen Heiligen, der in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof in Myra in Lykien lebte, ist bis heute in dieser wichtigsten Stadt seiner Biographie erlebbar. Bis heute versuchen Archäologen die Grabstätte in Myra zu finden; auch über diese archäologischen Forschungen wird berichtet ebenso wie ausführlich auf die Überführung seiner Gebeine nach Bari in Italien eingegangen wird.