Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Lehrwerk des Regensburger Werkmeisters Matthäus Roriczer gehört zu den raren Zeugnissen, die theoretische Grundlagen für die gotische Baukunst zum Gegenstand haben und deren dichter Gehalt die Gestaltungskunst von Roriczers Berufsstand bezeugen. Es befaßt sich mit Architekturgliedern des Kathedralbaus (mit Wimperg, Fiale und Spitzbogen), die für den Lehrmeister eine durchdachte Ordnung bilden. Der Autor verfolgt mit seiner eingehenden Untersuchung des Lehrwerks, die er als Ergänzung zu der von Ferdinand Geldner herausgegebenen Faksimileausgabe versteht, die Absicht, Roriczers Anweisungen und Kenntnisse lesbar und so für uns zugänglich zu machen.