Der am Bauhaus ausgebildete Architekt Munio Weinraub (1909-1970) und sein Sohn, der Filmemacher Amos Gitai (Jg. 1950) repräsentieren zum einen den Aufbau des Staates Israel und zum anderen die filmische Reflexion vieler aus der Staatsgründung Israels erwachsener Themen und Probleme. Der Vater steht für die architektonische Verwirklichung der zionistischen Vision einer neuen Heimstätte in Palästina, der Sohn zeigt in Dokumentar- und Spielfilmen aus dem Blickwinkel der postzionistischen Generation deren Folgen und das Spannungsfeld zwischen Israelis und Palästinensern. Bevor Amos Gitai sich dem Film zuwandte hat er ebenso wie sein Vater Architektur studiert. In seinen Filmen spielen Bauten immer wieder eine zentrale Rolle, wird Architektur bei ihm zur Metapher für das gemeinsame Haus und Heim, für Heimat und Vertreibung. In Ausstellung und Begleitbuch werden Vater und Sohn, Architektur und Film, Zionismus und Postzionismus in ihren gegenseitigen Verflechtungen und Wirkungen vorgestellt. Eine »mächtige Publikation« (SZ)! (Text dt., englisch)