Dantes Komödie, von Boccaccio die »göttliche« genannt, steht an der Schwelle von Mittelalter und Neuzeit. Die auf der imaginären Bühne dieser epischen Dichtung entfalteten Allegorien totalisieren eine Welt, die ihrer abschließenden Deutung harrt. Seine Komödie enthalte nicht weniger die Wahrheit als das Buch der Bücher. Doch diese Wahrheit bleibe dem Leser wie auch dem Autor selbst verborgen, man könne sich ihr nur annähern. So jedenfalls resümiert Dante an anderer Stelle die Grundprinzipien zeitgenössischer Bibelexegese: die Lehre vom vierfachen Schriftsinn. Diese Neuauflage der verschollen geglaubten Übertragung des Gelehrten Karl Bartsch (1877) erschließt wichtige Bedeutungsschichten des Werkes und dokumentiert damit zugleich eine wichtige Epoche philologischer Forschung. Sandro Botticellis Illustrationen machen dieses Buch zu mehr als nur einem philologischen Ereignis.