Katalog, Frankfurt 1995. »Eine Ausstellung, welche die Geburt zentraler moderner Kunstavantgarden aus dem Geist des Okkultismus, also aus dunklen Geheimlehren, erklären will und dies exakt zu dokumentieren sucht, muß Anstoß erregen. Denn sie bezweifelt den Wahrheitsgehalt, ja die Glaubwürdigkeit von Ideen und Leistungen der Moderne, die bis heute vielfach als Offenbarungen behandelt werden. Die Gleichsetzung der ästhetischen mit den gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Revolutionen gab der neuen Kunst eherne Objektivität. Die formalen Umbrüche und Veränderungen schienen einer quasiwissenschaftlichen Logik zu folgen und hatten eine zumindest philosophische Evidenz. Das Ziel und das Ergebnis, vor allem die Gegenstandslosigkeit, gelten bis heute als Inbegriff des Fortschritts und als kopernikanische Wende.« Über 700 Exponate aus der Zeit von 1900 bis 1915 belegen nun, daß auch kryptische Theorien, Okkultismus und Wahnvorstellungen, an der Wiege der Modernen Kunst, Pate standen.