Medizinische Fotografien und insbesondere Krankenporträts des 19. Jahrhunderts haben mehr als nur medizingeschichtlichen Wert. Sie geben auch Auskunft über Sichtweisen auf den menschlichen Körper und über Vorstellungen davon, was als »normal«, »normwidrig«, »schön« oder »unästhetisch«, »kulturell akzeptiert« oder »abstoßend« verstanden wurde. In diesem Buch geht es um Bilder des entstellten - anamorphotischen - Körpers. Die medizinischen Fotografien werden im Kontext ästhetischer Debatten, literarischer Phantasien und wissenschaftlicher Erkenntnisinteressen erörtert. Der Leser gewinnt Einblicke in die Medizin und erfährt etwas über die kulturelle Vorstellung von Hässlichkeit und Monströsität sowie über die Relativität von Lebenskonzepten.