Heller hat weit Verstreutes, teilweise Unveröffentlichtes aus über drei Jahrzehnten versammelt und hier nun zusammen gestellt. Er hat sich immer wieder als peinlich genauer Beobachter, mit offenen Augen und Ohren, mit einem Herz, immun gegen regionale Mörder- und Pestgruben, zu Wort gemeldet, sozusagen »Wien reizwörtlich«: Zu kostbaren Wiener Orten (zum Kaffeehaus, das ihm jede Universität ersetzt hat, oder zum Palmenhaus, das ihm als erster Fluchtort in wärmere, ermutigendere Regionen der Welt diente); in Brandreden gegen die typisch wienerische »Herr-Karl«-Niedertracht, in Huldigungen für seinen Freund und »Menschenimitator« Helmut Qualtinger und andere Liebgewonnene; in Grabreden für verlorene Freunde, schon lang verstorbene Heroen der Wiener Moderne und für vieles Wienerische, das längst futsch und verschwunden ist. Ein Buch mit Hellers profunden Analysen und hassliebenden Assoziationen zu seiner Geburtsstadt Wien, die manchmal, und immer alternierend, freudvolle Heimat, manchmal leidvolle Fremde war. »...Meisterbeispiele kristallklarer Prosa, von einer Genauigkeit sondergleichen im Fühlen und Denken...« (Die Welt)