Das Buch beleuchtet am Beispiel von drei Verbrechensformen - Giftmord, Kindstötung und Lustmord - exemplarische Bilder des Gewaltverbrechers und der Gewaltverbrecherin. Es zeigt, dass diese Verbrechen grundsätzlich geschlechtlich codiert waren: Während der männliche Täter mit dem Lustmord nur die Rechtsnorm verletzte, verstieß die weibliche Täterin mit dem Giftmord und der Kindstötung zusätzlich gegen die Norm ihrer »Sexualnatur«. Literatur, Recht und Kriminologien produzierten eigene Vorstellungen über den Zusammenhang von Verbrechen und Geschlecht, dessen Besonderheiten die Autorin herausarbeitet. Das Buch führt fachwissenschaftliche Abhandlungen mit Erzählungen, Gerichtsreportagen und Berichterstattungen zusammen. Am Beispiel von Alfred Döblin, Bertolt Brecht, Rahel Sanzara oder Ernst Weiß wird das Potenzial literarischer Texte aufgezeigt, Teil eines Diskurses zu sein und gleichzeitig »gegendiskursiv« wirken zu können.