»Das Auge des Gesetzes wacht!« Ein etwas altmodisch gewordener Satz, der je nach Tonlage und Situation ironisch, beruhigend oder warnend klingen mag. Was aber steckt hinter der merkwürdig anthropomorphen Metapher vom »Gesetz«, das ein Auge haben soll, das niemals schläft und alles sieht? Und was kann uns ihre Geschichte mitteilen über den Wandel unseres Rechtsverhältnisses? Michael Stolleis spürt den verschlungenen Wegen eines Bildes nach, das im Lauf der Menschheitsgeschichte die Strömungen der Rechtsgeschichte in sich aufnimmt.