Was passiert eigentlich, wenn wir ein Kunstwerk betrachten, ein Theaterstück sehen oder einen Roman lesen? Wir legen uns die Werke wie ein Kostüm an, schlüpfen unter ihre Haut, und auf mysteriöse Weise beleben sie sich durch uns immer neu. Das unterscheidet Kunstwerke von anderen menschlichen Hervorbringungen, die historisch werden und veralten. Dies ist der zentrale Gedanke, den der Essayist und Theatermacher Thomas Oberender zusammen mit der bekannten Kulturjournalistin Andrea Schurian entwickelt. In ihren Gesprächen am »Rand der Zeit« gehen sie auf eine unorthodoxe, frei schweifende »Tour d’horizon«, die über die Bestandsaufnahme des Gestern und Heute hinaus Perspektiven der Kunst im 21. Jahrhundert aufzuzeigen verspricht. (Müry Salzmann)