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Der Spiegel der einfachen Seelen. Mystik der Freiheit.

Von Marguerite Porete. Wiesbaden 2011.

12,5 x 20 cm, 224 S., geb.

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Am 1. Juni 1310 wird Marguerite Porete mitten in Paris bei lebendigen Leib verbrannt - zusammen mit ihrem Buch, das die heilige Inquisition in Aufruhr versetzt hatte. Der grausame Feuertod der nordfranzösischen Begine konnte allerdings nicht verhindern, dass »Der Spiegel der einfachen Seelen« über Jahrhunderte hinweg ein Bestseller wurde. In mehreren Sprachen fand er anonym in ganz Europa Verbreitung und übte einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf das religiöse Denken weit über ihre Zeit hinaus aus. Meister Eckhart etwa ist erkennbar von diesem Buch inspiriert. Was war so gefährlich an der Schrift dieser frommen Begine? Den religiösen Zwängen ihrer Zeit setzt Porete eine schier unerhörte Mystik der Freiheit entgegen! Der von Gottes Liebe ganz durchdrungene Mensch braucht sich weder um Tugenden noch um Bußübungen, Messen, Predigten usw. zu kümmern. Der Atem der Freiheit durchdringt dieses Buch, und so manche kühne These der Reformation nimmt Porete wörtlich vorweg. Erst im 20. Jh. gelang der Forschung der Nachweis, dass Porete die Autorin des »Spiegels der einfachen Seelen« ist. Eines der bedeutendsten Werke der Frauenmystik des Mittelalters liegt nun in einer neuen deutschen Übersetzung vor. Für alle an der Geschichte des Mittelalters, an der abendländischen Mystik, an der Befreiungsgeschichte der Frau Interessierte ist dieses einzigartige Werk nun neu erschlossen. Neu aus dem Französischen übersetzt und herausgegeben von Bruno Kern.