Lange schien es, als würden sie allmählich von selbst verschwinden, plötzlich sind sie wieder da und werden immer präsenter: Grenzen. Reisend suchen Burkhard Müller und Thomas Steinfeld nach den Innenund Außengrenzen Deutschlands - und entdecken sie überall: am Oberrhein, im Elsass und an der Memel; in Berlin, wo es nicht nur eine Mauer gab, sondern wo viele feine Trennlinien das Stadtgebiet durchziehen; in Brandenburg, wo die Überbleibsel germanischer und slawischer Siedlungen aufeinander treffen; in unterfränkischen Ortschaften, die halb katholisch und halb protestantisch sind; in den Resten mittelalterlicher Dörfer und an den Zäunen ehemaliger Kernkraftwerke. Und jedes Mal versuchen die Autoren, die Geschichte dessen zu verstehen, was sie sehen. Burkhard Müller und Thomas Steinfeld gelingt so ein Blick durch die Tiefe der Zeit auf ein wieder aktuell gewordenes Thema; aus Anschauung und Finderglück entsteht so ein Buch, das zwischen Schwergewicht und Leichtigkeit die Mitte hält.