Königin Luise gehört wie der Alte Fritz oder der Eiserne Kanzler zu den unverwüstlichen Begriffen im deutschen Gedächtnis. Selten aber auch ist eine historische Persönlichkeit derart von der Nachwelt instrumentalisiert worden. In der glänzend geschriebenen Biographie geht die Autorin vor allem der Frage nach, wie Luise, die selbst kaum nennenswerte Leistungen vorzuweisen hatte, zu derartiger Berühmtheit gelangen konnte. Handelt es sich womöglich nur um ein Repräsentationsgenie mit außerordentlichem Charme? Wirsings Buch ist kein Beitrag zum populären »Luisen-Kult«. Es ist der Versuch, sich der schillernden Frauengestalt aus kritischer Distanz zu nähern.