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Dilinganae Disputationes. Der Lehrinhalt der gedruckten Disputationen an der Philosophischen Fakultät der Universität Dillingen 1555-1648.

Von Ulrich G. Leinsle. Regensburg 2006.

17 x 24 cm, 624 S., 15 Abb., Ln.

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Die Universität Dillingen an der Donau (1549/53-1803) gilt als eine »Eliteuniversität der Frühen Neuzeit«. Erstmals wird hier die Philosophie einer Jesuitenuniversität anhand der gedruckten Disputationsschriften in allen vorgeschriebenen Fächern (Logik, Naturphilosophie, Metaphysik, Ethik, Politik) untersucht. Da in den Disputationen die Kontroversen im Vordergrund stehen, ergibt sich ein faszinierendes Bild des wissenschaftlichen Streitgesprächs. Die Jesuiten bestimmten die akademische Bildungslandschaft im katholischen Deutschland jener Epoche. Die Universität Dillingen, 1563 den Jesuiten übergeben, gilt als eine »Musterschule des Ordens«. Sie zog weit über den schwäbischen Raum hinaus Studenten aus Italien, der Schweiz, Polen und Litauen an. An ihr sollte sich nach dem Willen des Ordens die Eigenart jesuitischer Lehre ausdrücken. Im Unterschied zum Lehrbuchwissen stehen in den über 300 untersuchten Disputationen die aktuellen, kontrovers diskutierten Fragen im Vordergrund. Die Universität greift wiederholt auch in die europäischen Auseinandersetzungen der Zeit ein, z.B. beim kopernikanischen Weltbild. So entsteht ein lebendiges Bild des wissenschaftlichen Streitgesprächs, das Universität und Lebenswelt verbindet und bei aller europäischen Vernetzung nicht selten unverwechselbares Lokalkolorit zeigt. Die Weite der Philosophie der Frühen Neuzeit, die auch die Naturwissenschaften einschloss, zugleich aber unter theologischen und kirchlichen Vorentscheidungen stand, macht das Buch für Philosophen und Wissenschaftshistoriker, Neulateiner, Germanisten, Historiker und Theologen interessant.