Diese Ausstellung hat wie kaum eine andere die deutsche und österreichische Gesellschaft aufgerüttelt und verstört. Geplant als ein wissenschaftlicher Beitrag zur Untersuchung von Gewalt und Gewaltsystemen in diesem Jh., wurde sie zu einem politischen Ereignis, das die Legende von der »sauberen Wehrmacht« zerstörte und das Selbstbild vom moralisch intakten, letztlich »anständig gebliebenen Soldaten« erschütterte. Über ein halbes Jahrhundert hat es gebraucht, bis die deutsche Gesellschaft bereit war, sich mit ihrer Vergangenheit als nationalsozialistischer Gewaltgemeinschaft zu konfrontieren. Der vorliegende Band zieht nach vier Jahren eine Bilanz der Rezeption der Ausstellung. Gestützt auf ein umfangreiches Pressearchiv, Gästebücher, Korrespondenzen mit Besuchern, Interviews mit Zeitzeugen sowie Gesprächen mit den Angehörigen der »zweiten« und »dritten« Generation, wird die Ausstellung als zeithistorisches Ereignis untersucht.