Im September 2009 waren zweitausend Jahre vergangen, seitdem drei römische Legionen unter dem Statthalter Varus in einen Hinterhalt der Germanen gerieten und nahezu völlig aufgerieben wurden. Da Roms Germanienpolitik Teil einer umfassenden Reichspolitik war, bot eine ganzheitliche Perspektive die Möglichkeit, die Grenzpolitik Roms an einem bestimmten Abschnitt wie dem germanischen angemessen zu beurteilen. Der hier publizierte Osnabrücker Kongress setzte sich daher zum Ziel, grundlegende Aspekte römischer Okkupationspolitik in der frühen Kaiserzeit durch einen reichsweiten Vergleich herauszuarbeiten. Es war das Ziel des Kongresses, nicht nur die unterschiedlichen Formen römischer Herrschaftssicherung und Friedenssicherung zu untersuchen, sondern vor allem auch die einheimischen Anpassungsstrategien und Formen des Widerstandes. Der Schwerpunkt lag auf der zivilien Erschließung und auf der Rolle ideologischer Herrschaftssicherung. (Texte dt., engl., frz.)