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Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 962 bis 1806.

29. Europaratsausstellung, Berlin, Magdeburg 2006

Zwei Katalogbände, zwei Essaybände + 1 Kolloquiumband. 21 x 28 cm, zus. 2280 Seiten, ca. 2000 Farbabb., Leinen gebunden mit Schutzumschlag im Schuber.

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Über 800 Jahre bestimmte das Heilige Römische Reich die deutsche und europäische Geschichte. Große Kaiser und Könige lenkten mit ihren Taten und Entscheidungen die Geschicke dieses einzigartigen Staatengebildes, führten es durch Wandel und Fortschritt, durch große Krisen und Niederlagen bis hin zu seinem Untergang. Am 2. Februar 962 wurde Otto der Große im Petersdom zu Rom zum Kaiser gekrönt; er gilt als Begründer des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Mit seiner Politik verknüpfte er die antike Idee des Kaisertums mit dem nordalpinen ostfränkischen Reich. Magdeburg wurde seine Lieblingspfalz und rückte somit ins Zentrum Europas. Der Salier Heinrich IV. erflehte mit seinem berühmten »Gang nach Canossa« die Wiederaufnahme in die kirchliche Gemeinschaft und offenbarte gleichzeitig seine Schwäche gegenüber dem Papsttum. In der Zeit der Salier erstarkten aber auch neue gesellschaftliche Kräfte, die für das Schicksal des Reiches von existenzieller Bedeutung wurden (Reichsministerialität, Städte, Reformmönchtum). Unter dem Staufer Friedrich I. Barbarossa kam die Idee von der Heiligung des Reiches auf . Friedrich II. gewann auf seinem Kreuzzug Jerusalem statt mit Waffengewalt durch Verhandlungen mit der arabischen Welt und schaffte es so, diesen Konflikt zwischen abendländischer und arabischer Kultur beizulegen. Der wohl markanteste Vertreter der folgenden Luxemburger war Kaiser Karl IV., der alle Kronen des Reiches erlangte - die Reichskrone, die Eiserne Krone der Langobarden, die Krone von Burgund und die Böhmische Krone. Unter den Habsburgern wurde eine einzigartige dynastischen Beständigkeit erreicht. Bis 1806 stellte dieses Adelsgeschlecht fast ausschließlich die Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Am 6. August 1806 legte Kaiser Franz II. die Krone des Reiches nieder. Damit ging fast sang- und klanglos eine politische Struktur unter, die trotz zahlreicher Grenzverschiebungen, dem Erlöschen mächtiger Dynastien, dem Aufstieg neuer Adelsgeschlechter und der Einflussnahme fremder Völker mehr als 800 Jahre Bestand und entscheidenden Anteil an der Geschichte und Entwicklung Europas hatte. Das Deutsche Historische Museum in Berlin und das Kulturhistorische Museum Magdeburg widmeten dem Alten Reich eine große kulturhistorische Ausstellung. Die beiden Häuser stellten sich der Herausforderung, am Beginn des dritten Jahrtausends und in einer Zeit grundlegender innerer und äußerer Neuorientierungen in Europa die Vergangenheit Alteuropas zu sichten. In einem über rein zeitgeschichtliche Horizonte hinausgehenden Erinnerungsraum zeigen sich Strukturen und Entwicklungsprozesse, die für die gegenwärtigen Diskussionen um den föderalen Aufbau Europas von großer Bedeutung sind. Das Heilige Römische Reich hatte eine multiethnische und vielsprachige, eine dezentrale und multikonfessionelle Struktur. In der Perspektive von »Kaiser und Reich« entfaltete die Ausstellung ein Panorama der mitteleuropäischen Kunst und Kultur und brachte neue Facetten ihrer Geschichte zum Leuchten. In Magdeburg und Berlin wurde nicht nur Geschichte gezeigt, sondern buchstäblich auch Ausstellungsgeschichte geschrieben. Mit über 440.000 Besuchern war es die größte und erfolgreichste kulturhistorische Ausstellung seit der 1981 in Berlin gezeigten Preußen-Ausstellung. Gäste aus ganz Deutschland, allen europäischen Ländern, den USA, China, Japan und Afrika waren bereit, teilweise bis zu mehreren Stunden vor den Museen Schlange zu stehen, um die Kunst- und Kulturschätze des Mittelalters und der frühen Neuzeit in ihrer einzigartigen Zusammenstellung zu erleben. Dem europäischen Anspruch wurde die Ausstellung durch hochkarätige Leihgaben gerecht. Zu den »highlights« gehörten die Bronzebüste Karls V. aus Windsor Castle, das Porträt Franz I. aus dem Lothringersaal der Laxenburger Schlossanlage bei Wien, das großformatige Ölgemälde der Wahl Augusts des Starken zum König von Polen aus dem Warschauer Königsschloss, Gewänder der »Cappella Clementina« des Kölner Domschatzes, die anlässlich der Krönung Karls VII. 1742 gefertigt wurden, die Codex Manesse aus Heidelberg, den goldenen Ada-Buchdeckel aus Trier, den Nürnberger Heiltumsschrein, Maximilians Kaiserdenkmal aus Salzburg u.v.a.m. Das hier annoncierte, die Ausstellung begleitende und mit einer unglaublichen Fülle an Material ergänzende vierbändige Kompendium bestätigt einmal mehr das mittlerweile geflügelte Wort: »Ausstellungen kommen und gehen aber der Katalog bleibt bestehen.«
Von Johann Friedrich Naumann.
Originalausgabe 68,00 € als
Sonderausgabe** 25,00 €
** Ausstattung einfacher als verglichene Originalausgabe
12 Bögen.
14,95 €
Von Thomas Fusenig. München 2006.
Statt 58,00 €*
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Von Jürgen Müller. Köln 2020.
Originalausgabe 150,00 € als
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Etiketten, Sticker & Klebestreifen.
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Hg. Herbert W. Rott. München 2003.
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