1907 stellte sich die Wiener Werkstätte mit Elan der Aufgabe, in Wien ein Kabarett einzurichten und darüber hinaus auch künstlerisch zu leiten. Gemeinsam mit einem jungen Team kreativer Köpfe, darunter Oskar Kokoschka, schuf die Künstlergruppe das bis heute unvergessliche Kabarett Fledermaus. Eine Kleinkunstbühne, im Keller eines Hauses in der Kärntnerstraße gelegen, wurde dadurch weltberühmt. Die bekanntesten Chansonniers der Zeit sangen dort, die Tänzerin Grete Wiesenthal begann von hier aus ihre Karriere. Die Fledermaus war im Wiener Nachtleben ein Magnet, Ausdruck eines echt großstädtischen Lebens. Finanziell ein Desaster, hinterließ das Theater künstlerisch ein großartiges Gesamtkunstwerk. Unter anderem sind in diesem Band das ursprüngliche Manifest der Wiener Werkstätte zu Sinn und Zweck des Kabaretts sowie Texte zur Musik und dem künstlerischen Tanz der Zeit enthalten. Zum ersten Mal wird in diesem Band eine ausführliche Chronologie des Projekts aufgerollt und von umfangreichem, bisher unveröffentlichten Bildmaterial begleitet.