Die Ähnlichkeit des römischen Mithraskults mit dem Urchristentum ist durch neuere Befunde belegt, wurde aber auch schon in der Antike erkannt und bot Kirchenvätern Anlass, die Bräuche der Mithrasmysten als freche Nachäffung zu verurteilen. Jüngere Recherchen sprechen für die umgekehrte Reihenfolge: der Mithraskult ist älter. Der Autor analysiert die reiche Bilderwelt des römischen Kults Detail für Detail als Ausdruck alter Schöpfungsmythen. Er weist nach, dass der römische Kult zwar astrologisch überformt war, im Kern aber uralte, ins zweite Jahrtausend zurückverfolgbare indo-iranische Traditionen fortführte. In ihnen war das symbolische Opfer eines Gottessohnes und sein Wiederauferstehen in die Welt des Vaters zentrales Element.