Nikolaus von Kues gilt als der erste Philosoph der Renaissance und des Humanismus. Gerade sein Hauptwerk »Über die belehrte Unwissenheit« markiert einen Epochenbruch und weist in vieler Hinsicht auf die Moderne voraus. Der Erkennbarkeit der Wirklichkeit an sich setzt von Kues seine »Kunst der Mutmaßungen« entgegen. Damit wird er zum Wegbereiter Descartes’, Kants und der modernen Wissenschaftstheorie. Vor Kopernikus bereits bestreitet er, dass die Erde Mittelpunkt des Universums sei, und wagt den kühnen Gedanken von der Unendlichkeit der Welt.