Wir glauben fest an die Macht des positiven Denkens. Aber warum müssen wir eigentlich glücklich sein? Steht das in der Bibel oder im Grundgesetz? Der »Blues« der Seele ist heilsam in einer Welt der unverwüstlich guten Laune - er macht uns menschlicher. Wir sind süchtig nach Happiness, verschlingen Wellness-Ratgeber und schlucken Glückspillen. Wer niedergeschlagen ist, gilt als angeschlagen, wer melancholisch ist, wird angezählt, wer depressiv ist, dem droht der soziale K.o. Aber würden wir auf Goya, Hölderlin, Melville, Proust, Kafka, Hemingway, Rothko oder Lennon - alle bekennende Melancholiker - verzichten? Könnten wir das wirklich?