Apokryphen, jene im Spätjudentum und Frühchristentum entstandenen religiösen Schriften, die von der Kirche nicht in den Kanon aufgenommen wurden, obwohl sie thematisch den Büchern der Bibel gleichen, wurden vielfach in Klöstern bearbeitet und übersetzt und beeinflussten die geistlich-mittelalterliche Literatur und Kunst. Die Autorin zeigt anhand zahlreicher, bis jetzt noch nicht wissenschaftlich behandelter apokrypher Legendenmotive auf, dass sich viele solcher Motive mit auffallender Beharrlichkeit sowohl in Schrift- als auch in Bildzeugnissen erhalten haben und auch in Nachklängen im Gegenwartskult des 20. Jahrhunderts wieder aufleben.