Ausgewählte historische Beiträge von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart eröffnen neue Einsichten in Wandel und Kontinuitäten sexueller Erfahrungen im deutschsprachigen Raum. Zwar entwickelte sich erst am Ende des 19. Jahrhunderts ein dynamischer medizinischer Diskurs, der die Sexualität des Menschen thematisierte, doch wurden auch in der frühen Neuzeit »sexuelle Erfahrungen« erörtert, etwa im kirchlichen und weltlichen Recht. Im 19. Jahrhundert führten vor allem innovative biologische und medizinische Theorien zu neuen Zuschreibungen und Erwartungen. Die Beiträge dieses Bandes zeigen, wie sich der Erfahrungsraum »Sexualität« unter wissenschaftlichen, klinischen, politischen und gesellschaftlichen Vorzeichen verändert hat.
