Der genaue Blick, den der vorliegende Band vermitteln will, zeigt, dass gerade auf dem Höhepunkt des Mittelalters der »Ursprung der Moderne« liegt. Es ist das 12./13. Jahrhundert, in dem sich eine umfassende Wende zur Rationalität Bahn bricht: die Entscheidung für eine alle Weltdeutungen erfassende wissenschaftliche Weltsicht, die Entwicklung einer in der Idee des Individuums zentrierten neuen Form des bewussten Lebens und die Entdeckung der Natur als einer Dimension eigenen Sinns. Es entsteht die Verbindung des abrahimitischen Gottesglaubens und der griechischen Philosophie, die die Moderne entstehen lässt, während eben diese Verbindung bei den islamischen Lehrmeistern wieder verloren geht, mit weltgeschichtlichen Folgen bis heute.