An Atelierbildern von Courbet bis Matisse zeigt das Buch die tiefgreifend gewandelten Kunstauffassungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In sorgfältigen Bildanalysen zeigt die Autorin, wie die Künstler Bildnisse des Ateliers zum Medium der Selbstdarstellung, der Inszenierung und der programmatischen Proklamation einer im Aufbruch begriffenen Malerei machten. Anliegen der Maler war es nicht mehr, den Regeln und Geschmacksvorstellungen der Akademie zu entsprechen. Vielmehr entwickelten sie eine eigenständige, individuelle Malerei, die zuerst der schöpferischen Imagination des Künstlers entspringen sollte. Einflüsse aus der unmittelbaren Lebenswirklichkeit rückten in den Vordergrund. Bemerkenswert ist überdies der Anteil, den Frauen an dieser neuen Kunst hatten - als Modell, als Muse und als aktive Künstlerin.