Endlich gibt es wieder etwas zu entdecken: Die Monografie über Michael Neder (1807-1882) zeigt den Maler als nüchternen Schilderer seiner Zeit und Volksmaler des Wiener Biedermeier. Fröhliches Beisammensein beim Kirchtag, Wirtshausraufereien, Mägde oder Weinhauer, Kutscher, Schmiede, Kleinbürger finden sich als Themen in seinen Genredarstellungen und Porträts. Neders unverkennbarer Stil weist weit über seine Zeit hinaus und findet im Realismus der Zwischenkriegszeit eine moderne Entsprechung. Auch ist der dokumentarische Mehrwert, der seinen Schilderungen innewohnt, nicht hoch genug zu bewerten.