Katalog, Berlin, Venedig 2007. Ein Bereich der Renaissancekunst, der dem heutigen Betrachter besonders zugänglich erscheinen mag und geradezu intimen Charakter hat, ist lange Jahre nur wenig beachtet worden: Kleinbronzen des 16. Jahrhunderts entstanden nicht für den repräsentativem öffentlichen Zusammenhang, sie waren gedacht für private Sammlungen von Fürsten und humanistischen Gelehrten. Mythologische und bukolische, seltener christliche Motive zeugen vom Interesse, im privaten Rahmen ein kleines Arkadien nachzustellen oder auch die großen Werke der antiken Skulptur von der Laokoon-Gruppe bis zum Herkules Farnese sich direkt vor Augen zu führen. Besonders beeindrucken diese kleinen Meisterwerke - selten mehr als 25 cm hoch - durch ihre schönen, überaus ausdrucksvollen Posen und die exakte Naturnachahmung. Die venezianischen Künstler Andrea Ricci, Severo da Ravenna, Jacopo Sansovino, Alessandro Vittoria und Niccolò Roccatagliata begründeten diese eigenständige Tradition der Kleinbronzen und sind natürlich in diesem Bestandskatalog der Berliner Sammlung vertreten.
