Kardinal Albrecht von Brandenburg (1490-1545) stattete die Stiftskirche in Halle a.d. Saale prunkvoll aus. Dazu gehörte eine im Alten Reich einzigartige Reliquiensammlung: das »Halle’sche Heiltum«. Es bestand aus fast 10000 Reliquienpartikeln, die in über 350 Reliquiaren geborgen waren. Der Hallenser Reliquienschatz wäre heute längst schon vergessen, hätte sich in der Aschaffenburger Hofbibliothek nicht die von Kardinal Albrecht um 1526 in Auftrag gegebene Handschrift erhalten, in der 353 Reliquienbehältnisse beschrieben und 350 ganzseitige Miniaturen in Deck- und Wasserfarben abgebildet sind. Das Haus der Bayerischen Geschichte hat diese Handschrift zum Halle’schen Heiltum erstmals als Gesamtausgabe und dreidimensionales Bildschirmbuch auf CD-ROM herausgegeben. Damit wird die interessierte Öffentlichkeit zum virtuellen Blättern in diesem Meisterwerk zur frührenaissancezeitlichen Goldschmiedekunst eingeladen.