Der römische Marmorsarkophag aus der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. ist eines der glänzendsten Kunstwerke der Antike und steht im Mittelpunkt der fundierten, reich bebilderten Publikation. Meisterhaft beherrschte Bildhauerkunst manifestierte sich zu einer Zeit, als Rom am Rande des Abgrunds stand. Das Grabmal eines jugendlichen Aristokraten führte den ewigen Traum von Rom als Herrin der Welt vor Augen. Das besprochene Kunstwerk gehört zu den expressivsten Werken römischer Reliefkunst. Der Eindruck, den die Kampfszenen hinterlassen, ist für die Nachwelt auch deshalb so tief, weil wir wissen, dass sie angesichts der realen politischen Lage eine Traumwelt darstellten. Die hier als jammervolle Besiegte dargestellten Germanen übernahmen 200 Jahre später das römische Westreich. Dennoch lebte die Reichsidee über das Mittelalter bis in die Neuzeit weiter. Der Autor war bis 2004 Direktor der römischen Abteilung am Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz und ist Verfasser zahlreicher Sachbücher zu Themen der Antike.