Duane Hansons oder Ron Muecks hyperrealistische Figuren irritieren, schockieren und beeindrucken den heutigen Betrachter gleichermaßen aufgrund ihrer täuschend echten Erscheinung. Die technischen Mittel zur Erzielung solch illusionistischer Effekte lassen sich dabei bis in die Antike zurückverfolgen und sind keineswegs Erfindung unserer Zeit. Schon vor viereinhalbtausend Jahren war man bestrebt, möglichst wirklichkeitsgetreue Skulpturen zu schaffen. Ganz unabhängig vom plastischen Ausgangsmaterial eines Bildwerks stößt man stets auf dieselben Vorgehensweisen: realistische Bemalung der Objekte und zusätzlicher Einsatz natürlicher oder Natur imitierender Materialien etwa in Form eingesetzter Augen, applizierter Haare oder Textilien. Der prächtig illustrierte Band bietet eine Zusammenschau veristischer Bildwerke aller Zeiten wie Einblicke in die Geschichte der Materialien und Techniken, mit deren Hilfe sie entstanden.