»Tischrücken« bei Sigmar Polke, »Große Geister« bei Thomas Schütte oder Wahrsagerei bei Christian Jankowski - immer wieder tauchen sie auf, die Motive des Irrationalen und die Szenerien des Unheimlichen. In einem Dialog von zeitgenössischer Kunst mit Werken anderer Jahrhunderte fragt der thematische Katalog anhand von über 130 Werken von rund 40 Künstlern nach den Ursprüngen von Motiven wie Geistererscheinungen, Hexen, Zauberern und magischen Phänomenen. Was ist der jeweilige Anlass, was die Intention im Umgang mit diesem Stoff? Wie und mit welchem Ziel behandelt die bildende Kunst solche Phänomene von Magie, Spiritismus und Zauber? Gewichtige Werke von z.B. Joseph Beuys, Anna & Bernhard Blume, Sigmar Polke, Arnulf Rainer, Thomas Schütte u.a. werden analysiert und bedeutenden historischen Stationen gegenübergestellt. Protagonist des Unheimlichen in der Kunst ist sicher Johann Heinrich Füssli: Er ist der erste Maler, der die Geister und die Folgen ihres Treibens sichtbar machte und den Zauberwesen einen festen Platz in der Kunst einräumte. Selbstverständlich auch die Figur des historischen Hexenmeisters Faust, die über die literarische Bearbeitung des Stoffes durch Goethe hinaus eine kontinuierliche Beschäftigung in der Kunst nach sich zog. Weitere Beispiele sind japanische Gespensterdarstellungen, die Symbolisten Alfred Kubin oder auch Paul Klee u.a.