Werden Stoffe beiseite geschoben, lenken sie die Aufmerksamkeit auf das Enthüllte und schüren die Neugier, noch Verstecktes zu entdecken. Das künstlerische Wechselspiel zwischen Verbergen und Zeigen steht im Fokus von Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen, die den Bogen von Renaissance und Barock über die Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst spannen. Den antiken Maler-Wettstreit konnte Parrhasios für sich entscheiden, indem er einen leinenen Vorhang so täuschend echt malte, dass sein Kontrahent Zeuxis diesen für real hielt. Um die Rolle des Vorhangs in der künstlerischen Augentäuschung, in göttlichen Mysterien, Machtrepräsentationen, Enthüllung verführerischen wie brutalen Geschehens, Innen und Außen wie für die artistische Kunstfertigkeit kreisen fundierte Texte hochkarätiger Autoren sowie exquisite Meisterwerke: Neben Tizians »Porträt des Kardinals Filippo Archinto« sind Arbeiten von Holbein, El Greco, Rembrandt und Delacroix bis zu Beckmann, Christo oder Gerhard Richter u. a. versammelt.