Welche Auswirkungen hatten die Beschlüsse des Konzils von Trient (1563) auf die sakrale Historienmalerei im 17. Jahrhundert? Dies ist die zentrale Frage, die dem Band zugrund liegt. Gegenstand der Untersuchung sind 15 Altarbilder in Neu-St. Peter, unter anderem von Andrea Sacchi, Nicolas Poussin, Pietro da Cortona und Giovanni Lanfranco. Die Altarbilder wurden unter Papst Urban VIII., der die neue Peterskirche 1626 auch weihte, in Auftrag gegeben. Entgegen gängiger Meinungen in der Forschungsliteratur kommt die Autorin zu dem Schluss, dass die in den bildtheoretischen Abhandlungen erhobenen Forderungen dem Künstler ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit bei ikonographischen und stilistischen Entscheidungen gewährten. Die grundlegenden Erkenntnisse zu den Auswirkungen des bildertheologischen Diskurses des 16. Jahrhunderts auf die sakrale Historienmalerei des 17. Jahrhunderts werden in einem umfangreichen Bildteil veranschaulicht.
