Dieses Buch bietet einen neuen und frischen Blick auf die frühe Renaissance, der gleichermaßen die florentinische und niederländische Kunst als ein einziges Phänomen betrachtet, welches zugleich tief spirituell und völlig neu ist. Im fünfzehnten Jahrhundert nutzten die Maler in Florenz und Flandern ein Arsenal neuer Techniken - einschließlich Perspektive, Anatomie und der genauen Behandlung von Licht und Schatten -, um traditionelle religiöse Themen mit einer beispiellosen Unmittelbarkeit und emotionalen Kraft zu präsentieren. Ihre Kunst war das Ergebnis einer gemeinsamen christlichen Kultur und zu ihren Gönnern gehörten nicht nur Adlige und Kirchenmänner, sondern auch die Mittelschicht der florierenden Handelszentren. Shirley Neilsen Blum bietet eine neue Synthese dieser bemerkenswerten Epoche in der westlichen Kunst - zwischen den Verfeinerungen der Gotik und dem Klassizismus der Hochrenaissance - als das Mystische real erscheinen sollte. Ausgehend von der Skulptur von Claus Sluter und Donatello über die Malerei von Van Eyck und Masaccio wird ein breites Panorama gespannt. Die Autorin erforscht sowohl die Bilder selbst als auch die theologischen Konzepte, die dahinterstehen, und rekonstruiert so weit wie möglich die Erfahrung des zeitgenössischen Betrachters aus dem 15. Jahrhundert. Dieser großartige Band, der mit Farbtafeln mit Meisterwerken u.a. von Fra Angelico, Botticelli, Rogier van der Weyden und anderen reich illustriert ist, wird allgemein interessierte Kunstfreunde und Studenten der Kunstgeschichte gleichermaßen begeistern. (Text engl.)