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Anna Seghers im Garten von Jorge Amado. Eine Novelle.

Von Robert Cohen. Leipzig 2021.

13,5 x 20,5 cm, 100 S., geb.

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Es gibt ein Foto von Anna Seghers in einem tropischen Garten, inmitten wild wuchernder Vegetation, ein Notizbuch auf den Knien. Das Bild entstand 1963 im Garten des Hauses von Jorge Amado in Brasilien. Cohen imaginiert einen kurzen Augenblick des Nachdenkens der Dichterin, nicht in die DDR zurückzukehren; die Abwägung zwischen unerfüllten Träumen von einem zwar befreiten, aber als einschnürend empfundenen sozialistischen Alltag und dem scheinbar paradiesischen Traum von Exotik und individueller Befreitheit. Seghers erinnert sich an ihre eigene Kindheit am Rhein, ihre Emanzipation als Dichterin, an die Flucht aus dem faschistischen Deutschland, an ihr Exil in Mexiko und an ihre Rückkehr in den Teil von Deutschland, der ihr der interessantere scheint ob seines Credos einer befreiten Gesellschaft von Zwang, Kapitalismus und ideologischer Beschränktheit. Ausgehend von nur wenigen tatsächlichen Fakten formt Robert Cohen ein Textgewebe, worin das Märchenhafte und Phantastische überwiegen; zudem die gemeinsam mit der Seghers empfundene große Zuneigung für und Hinwendung zu einem der großen Dichter der lateinamerikanischen Literatur.