Morgensterns Werk reagierte in seiner Vielfalt und seiner Zerrissenheit auf eine Ära, die im raschen Wandel begriffen war. Jochen Schimmang wirft in seiner Biografie ein neues Licht auf Leben und Werk dieses bedeutenden Dichters. Besonderes Qualitätsmerkmal der Darstellung: Schimmang selbst ist ein geschätzter Autor zahlreicher Romane! Hier arbeitet er, selbst »ein neugieriger Rechercheur« (FAZ) den ambivalenten Charakter seines Protagonisten heraus, der sich zwischen Nonkonformismus und Angepasstheit bewegte, der sprachgewandter Humorist und zugleich Anhänger der verschiedenen metaphysischen Lehren war. Dem früh Verstorbenen setzt Schimmang hier anlässlich dessen 100. Todestag das fälllige Denkmal: »Seine Darstellung will Christian Morgenstern prononciert als den Dichter von Kritik und Subversion verstehen« (ebd.), eine kurzweilige, gelungene Beschreibung und Einordnung von Morgensterns Leben in die Zeit und Geschichte vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
