Schriftsteller, Aphoristiker, Philosoph, Literaturnobelpreisträger: Elias Canetti hinterließ eine Fülle von Werken, die von Wissenschaft bis Literatur reichen. Unter anderem hat er sich mit Literatur auf eine existentielle Weise beschäftigt. Seine Abneigung gegen Autoren wie Stefan Zweig oder Thomas Bernhard war abgrundtief, seine Liebe zu Autoren wie Georg Büchner, Franz Kafka oder Robert Musil glühend und leidenschaftlich. Der Band »Über die Dichter« bietet eine inspirierende Auswahl von Canettis Aufzeichnungen, Aphorismen und Essays zur Literatur und ihren Schöpfern. Doch nicht nur über Schriftsteller hatte Canetti viel zu sagen. Der Band »Über Tiere« versammelt seine Tierbeobachtungen genauso wie Märchen, persönliche Erlebnisse und philosophische Reflexionen. Es entsteht das tiefgründige Fundament einer bis heute ungeschriebenen Geschichte der Tierheit. In seinem literarischen Schaffen unterstütze ihn seine Frau Veza Canetti, die später selbst eine Laufbahn als Autorin anstrebte. Sie führten eine liberale Ehe, lebten in verschiedenen Wohnungen und beeinflussten einander zweifelsohne in ihrem Schaffen. In dem hier enthaltenen Band »Geduld bringt Rosen« sind es die namenlosen und übersehenen Menschen, denen Veza Canettis genaue und zärtliche Aufmerksamkeit gilt. In ihren lakonischen Erzählungen und Stücken, darunter die letzten Manuskriptfunde aus dem Nachlass, schildert sie die Schicksale dieser Menschen im Wien der 30er Jahre - einfühlsam, witzig und unsentimental. Der Band vereinigt zwei im Hanser Verlag ursprünglich einzeln erschienene Titel, den Erzählungsband »Geduld bringt Rosen« und den Band »Der Fund«, der Erzählungen und kurze Theaterstücke versammelt.