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Nomade im Speck.

Von Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach. Berlin 2016.

12,5 x 21 cm, 192 S., zahlr. farb. Abb., pb.

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Herrlich sei das Reisen, sagt der Nichtsesshafte, man lege sich als glühendes Eisen in die Herdfeuer der Sesshaften. Gerade weil er keiner von ihnen ist, mag der Reisende Sesshafte gern, und sie mögen ihn aus demselben Grunde auch. Die Sesshaften ziehen Kinder groß, wissen alles über Masern, Mumps und Meerschweinchen, und wann immer man sie besucht, sind sie viel zu k.o., um unglücklich zu sein. Meiden muss der Reisende Einliegewohner, also solche, die ihr Leben aus Trägheit in Sesshaft verbringen, viel lieber anderswo wären, sich aber nicht aufraffen können und dann den Reisenden unfroh, neidisch nörgelnd und schweinchenschlauhaft anäugeln und fragen: Wovor läufst du eigentlich weg? Dann lächelt der Reisende und sagt freundlich: Vor Besorgtheitsheuchlern wie dir selbstverständlich. Lieber Vagabund als moribund mit Kummerbund. Und dann ist er auch schon wieder weg, auf dem Weg als Nomade im Speck. »Überhaupt ist das Schöne an diesem Buch, dass Droste die Gattung der Kolumne mit der Kurzgeschichte und Anekdote zu kreuzen versteht ... Droste hat zudem das große Glück, dass ein fabelhafter Zeichner wie Nikolaus Heidelbach mit ihm zusammenarbeitet. Zur guten Kolumne gehört die Kunst des Abschweifens und Assoziierens; die Argumentations- und Räsonierlinie hat schlangenförmig zu sein ... Solche ebenso lässigen wie plausiblen Plauder-Kurven lässt man sich gern gefallen.« (Wolfgang Schneider, FAZ)