»Die umzingelte Festung« ist die Geschichte des leichtsinnigen Taugenichts Fang Hongjian. Nach einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt kehrt der junge Mann 1937 aus Europa über Hongkong zurück nach China, um dort die seit Langem verabredete Ehe zu schließen. Doch auch sein unter zweifelhaften Umständen gekaufter Doktortitel hilft nicht darüber hinweg, dass er keine praktischen Fähigkeiten vorweisen kann, und schnell wird klar, dass er die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllen kann. Als seine Verlobte noch vor der Heirat stirbt, stürzt er sich in bunte erotische Abenteuer, durch die er in ein Netz von Abhängigkeiten, Intrigen und Verpflichtungen gerät. »Die umzingelte Festung« zeichnet ein Porträt der chinesischen Gesellschaft im Umbruch. Es ist ein Hin und Her, ein Lavieren zwischen Tradition und Moderne, zwischen China und dem europäischen Ausland. Doch Qian beschwört kein Zusammenstoßen, nicht den heutzutage allzu häufig zitierten »Kampf der Kulturen«. Die Figuren vollziehen vielmehr einen Drahtseilakt zwischen chinesischer Tradition und europäischer Moderne, es ist ein ständiges Ausbalancieren.« (FAZ)