Diesen März würde Jean Paul 250 Jahre alt - handelte es sich um beispielsweise Goethe, bekäme Bayern schulfrei, gäbe es Citylights im ganzen Land, Preisausschreiben, ARTE-Themenabend und dergleichen mehr. Holbein stellt Jean Paul in den Vergleich mit Goethe, der jenen nur mit Hirnkrämpfen und Ekel las; er fand ihn »fremdartig, exotisch ein »Philister« - und in einem Spottgedicht nannte er ihn den »Chinesen in Rom«. Jean Paul hingegen ließ an Goethe kein gutes Haar, fand ihn verkrustet, gefühllos und einen »ästhetischen Gaukler«. Sie hätten Brüder sein können! Hier lernen wir Jean Paul genauer kennen, sehen Goethe in einem neuen Licht und lesen dabei doch vor allem einen: Ulrich Holbein, einen der »originellsten Schriftsteller deutscher Sprache« (Tagesspiegel).