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Die Kunst des Mittelalters in Hamburg: Goldgrund und Himmelslicht, Malerei und Skulpturen - Aufsätze zur Kulturgeschichte - Die Burgen

Katalog, Kunsthalle Hamburg, 1999

Goldgrund und Himmelslicht - Malerei und Skulpturen: 360 S., 240 Farbabb. Aufsätze zur Kulturgeschichte: 350 S., 200 Abb. Die Burgen: 120 S., 50 Abb., davon 30 in Farbe. Drei Bände, jeder Band: 21,5 x 26,5 cm, geb. mit Fadenheftung, zus. im Schmuckschuber.

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Goldgrund und Himmelslicht: Im Mittelpunkt des Kataloges steht der in Polen wiederentdeckte Hauptaltar des 1806 abgerissenen Doms. Er entstand 1499 in der Werkstatt des Hamburger Malers Absolon Stumme. Nach seiner Restaurierung ist er wieder öffentlich zugänglich und wird im Katalog ausführlich besprochen. Am Anfang der Malereigeschichte in Hamburg steht Meister Bertram. Sein Altar für die Petri-Kirche, geschaffen 1379-1383, gehört zu den besonderen Schätzen der Hamburger Kunsthalle. Um 1420-1440 wirkte der Dominikanermönch Meister Francke in Hamburg. In der zweiten Hälfte des 15. Jhs. wurden in seiner Werkstatt zahlreiche Altäre für Hamburg und das Umland hergestellt. Sie lassen sich mit verschiedenen Künstlernamen in Verbindung bringen. Meister wie Hans und Hinrik Bornemann oder Hinrik Funhof lösten sich in der Werkstattführung ab. Für die geschnitzten und bemalten Figuren, die Bilder, die Vergoldung und auch für die Buchmalerei waren Handwerker verschiedener Ausbildung tätig, die in Zünften tätig waren. Zum ersten Mal wird in dem Katalog eine umfangreiche Zusammenstellung der Hamburger Buchmalerei gezeigt, darunter die Berthold-Bibel aus der Königlichen Bibliothek Kopenhagen. Bestände der Hamburger Museen, Bibliotheken und Archive werden durch Leihgaben aus dem In- und Ausland ergänzt. Dadurch wird der Katalog zu einem Handbuch für die Hamburger Kunst des Mittelalters. Aufsätze zur Kulturgeschichte. Hg. Volker Plagemann. Bis ins 9. Jh. war Hamburg ein unbekannter sächsischer Ort. Nach der Christianisierung wurde er durch karolingische Entscheidung zum Missionszentrum für ganz Nordeuropa. Unter den Bischöfen Bezelin Alebrand (1035-1043) und Adalbert (1043- 1067) zum Kunstzentrum. Im 13. Jh. entwickelte sich daraus die Hansestadt mit dem neuen eigenen Kunstleben. Reformation, Aufklärung, Moderne, die beispiellose ökonomische Entwicklung der Stadt, aber auch Katastrophen und Kriege haben die Kunst des Mittelalters jedoch so dezimiert, daß sie im 19. und 20. Jh. untergegangen zu sein schien. Es ist jedoch mehr an Kunstwerken erhalten, als uns bewußt ist. Der Band zeigte das Erhaltene und versucht, die Kunstgeschichte des Mittelalters in Hamburg wieder auferstehen zu lassen. Die Burgen. Von Ralf Busch. Noch nie ist der Versuch unternommen worden, Hamburgs Burgen in einer Übersicht darzustellen. Burgenbauten konkretisieren sich erst in fränkischer Zeit mit der Hammaburg, dem Bischofssitz. Während der Erzbischof mit der Wiedenburg und der Burg auf dem Süllberg ein System seines Besitzanspruchs schuf, konnten die Territorialherren, die Grafen von Schaumburg-Holstein, mit der Neuen Burg und der Alsterburg dem nur wenig Dauerhaftes entgegensetzen. Die Stadt erstarkte und nahm ihre Geschichte selbst in die Hand, Außenposten wie Neuwerk und Ritzebüttel sicherten die Stadt großräumig. Im Osten wurden Bergedorf und die Riepenburg im Spätmittelalter erobert. Weniges davon ist archäologisch untersucht, heute nahezu unbekannt und kaum sichtbar. Der großzügig bebilderte Band erinnert an längst untergegangene Anlagen. Dadurch wird ein spannendes Kapitel Hamburger Stadtgeschichte sichtbar zurückgewonnen. Darstellungen in der Kunst, die insbesondere in der spätromantischen Malerei des 19. Jhs. aufschlußreich sind, archäologische Befunde und Objekte aus dem Leben der Burgbewohner ergänzen sich gegenseitig und vermitteln ein Bild kulturellen Lebens in Hamburg, wie es bisher nicht gezeichnet wurde. Dadurch ist ein neuer Einstieg in das Alltagsleben des Mittelalters in Hamburg geöffnet.