Der »Zee-Atlas« von Johannes van Keulen von 1685 ist ein Meilenstein der historischen Kartographie. Er zeigt auf 36 großformatigen Karten - jede leicht verkleinerte Doppelseite misst 58 x 50 cm - die für die damalige Zeit wichtigsten Seegebiete in allen Maßstäben von der Maasmündung bis zur Weltkarte. Die Schwerpunkte ergeben sich aus den damaligen Handelsrouten, die bis nach Ostasien führten, aber z.B. auch das Polarmeer (Walfang) ist mit berücksichtigt. Eines der wenigen erhaltenen Exemplare des »Zee-Atlas« in Deutschland liegt in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt und ist Grundlage dieser Ausgabe. Mit der Firma van Keulen erreichte die Seekartographie zum Ende des 17. Jahrhunderts einen weltweiten Höhepunkt. Noch bis zur Gründung des amtlichen holländischen hydrographischen Instituts Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Van-Keulen-Seekarten als die »offiziellen« holländischen Seekarten angesehen.