»Das Interessante bei der Porträtfotografie ist das Kennenlernen wildfremder Menschen und die Art und Weise, wie das geschieht.« Die junge finnische Fotografin Nelli Palomäki (Jg. 1981), Absolventin der renommierten Aalto University School of Art and Design in Helsinki, sucht in ihren Arbeiten nach der verloren gegangenen Magie, die der Fotografie früher innewohnte. Noch vor 50 Jahren war es etwas Besonderes, sich ablichten zu lassen: Man zog dazu sein Festtagsgewand an und schaute unbewegt und ernst in die Kamera. Auch Palomäkis Modelle lächeln zumeist nicht, sie blicken uns stattdessen unverwandt und mit derselben Offenheit und Aufmerksamkeit an, die auch die Arbeit der Fotografin kennzeichnet. Ihre schwarz-weißen Porträts, die vor allem Kinder und junge Menschen zeigen, suchen nach dem Verborgenen und Überraschenden, halten Erinnerungen fest und erzählen Geschichten. Neue Fotokunst aus Helsinki, in einer ihrer interessantesten Ausprägungen (Text engl.)