Durs Grünbein, der wichtigste deutsche Lyriker seiner Generation, schrieb im Laufe der letzten Jahre 13 Berlin-Gedichte, die mit den Bildtafeln von Thomas Florschuetz auf rätselhafte Weise korrespondieren. »Mit großer Genugtuung betrachte ich die Photographien von Thomas Florschuetz in diesem Buch«, schreibt Durs Grünbein. »Nicht alles soll bleiben, manches ist es wert, daß es zu Grunde geht. So auch der Bau, der hier im Moment seiner Ausschlachtung ein letztes Mal festgehalten wird.« Die Rede ist vom »Palast der Republik« in Berlin, den Thomas Florschuetz in diesem Künstlerbuch kurz vor dem Abriss in seinen Photographien festhält. »Sie zeigen die erhabene Ruhe des Unabänderlichen, Stationen einer Demontage, den Stoizismus rostiger Stahlträger, die Unerschütterlichkeit des Betons.« Doch nicht der untergegangene Bau, sondern der Blick durch seine kupferbeschichteten Fenster auf die benachbarte Museumsinsel gibt dieser Publikation ihren Titel.