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UMBO. Fotograf.

Hg. Inka Schube u.a., Katalog, Sprengel Museum Hannover 2019.

23 x 27 cm, 336 S., 230 Abb., geb.

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UMBO - dieser Name steht als Synonym für eine Art »Urknall« der modernen Fotografie Mitte der 1920er Jahre: geboren 1902 in Düsseldorf als Otto Maximilian Umbehr, gilt als Erfinder des Bildes der Neuen Frau, des neuen Bildes der Straße und der fotografischen Reportage schlechthin. Sein Name steht für den jugendbewegten Aufbruch der Wandervögel aus der Wilhelminischen Ära ins frühe Bauhaus. Er steht ebenso für die in den 1920er Jahren pulsierende Medienmetropole Berlin, für eine sich rasant entwickelnde Film-, Musik- und Theaterszene, für Blicke in die Hinterhöfe und Wohnküchen überquellender Mietskasernen. Das ist der junge Künstler, der dank Johannes Itten und seinem Künstlerfreund Paul Citroen quasi über Nacht als Fotograf berühmt wird und an allen bedeutenden Avantgardeausstellungen seiner Zeit teilnimmt. Sein Berliner Atelier wird 1943 durch Bomben völlig zerstört. Seine Anknüpfungsversuche an die frühere Existenz als Fotograf der Avantgarde im Wirtschaftswunder der bundesdeutschen Nachkriegszeit in Hannover scheitert kläglich. Sein bedeutendes expressives Früh- und neusachliches Werk wird jedoch in den 1970er Jahren wiederentdeckt und 1979, kurz vor seinem Tod, erlebt er seine erste Einzelausstellung im musealen Kontext. Diese opulente Publikation, die eine Auswahl von 200 Werken und zahlreichen Dokumenten präsentiert, speist sich wesentlich aus dem Nachlass des Künstlers. Sie zeigt ein äußerst vielschichtiges und schillerndes Bild, eine Künstlerbiografie des 20. Jahrhunderts voller Diskontinuitäten, Brüche und unbeantworteter Fragen. Sie kreisen nicht zuletzt um das Scheitern der Avantgarde und die Schwierigkeit, nach dem Zweiten Weltkrieg an deren Erfolge anzuknüpfen. Somit wird ein längst überfälliger Blick auf einen der wichtigsten Fotografen der Moderne gewährt, der maßgeblich Fotografiegeschichte geschrieben hat.