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Yan Wang Preston. Forest.

Von Zelda Cheatle, Nadine Barth. Berlin 2018.

30 x 26 cm, 128 S., 60 Abb., geb.

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Wer Bäume pflanzt, der wurzelt. Und wer Bäume umpflanzt? Yan Wang Preston (Jg. 1976) machte 2013 während eines Langzeitfotoprojektes entlang des Jangtsekiang eine einschneidende Beobachtung: Im kleinen Dorf Xialiu stand ein über 300 Jahre alter Baum in voller Pracht, mitten im Leben einer Dorfgemeinschaft, die zum Zeitpunkt von Yans Besuch dazu angehalten wurde, für den Bau eines Staudamms umzusiedeln. Drei Monate später war von Dorf und Baum nichts mehr zu sehen. Die Bewohner siedelten an den Berg. Und der 70 Tonnen schwere Baum? Er wurde für 10,000 US-Dollar an ein Hotel in der nächstgrößeren Stadt Binchuan verkauft. Seiner Äste und Blätter komplett entledigt, in Plastik bandagiert, fand ihn Yan an dem tatsächlich noch im Rohbau stehenden Hotel vor - wie eine lebendige Skulptur, die sich ihrer neuen Umgebung erst gewahr werden sollte. In China, dem Land, in dem die Städte in die Höhe sprießen, boomt das Transplantationsgeschäft mit der Natur. In der Fotoserie Forest spürt Preston viele weitere entwurzelte Kreaturen inmitten der Betonwüsten auf und hinterfragt unser Gefühl von Heimat nochmals neu. (Text engl.)