Vor mehr als 2400 Jahren verfasste der griechische Geschichtsschreiber Herodot die Historien, ein neunbändiges Werk, in dem er über die Perserkriege der Griechen berichtet. Doch es geht beileibe nicht nur um Schlachten, Triumphe und Niederlagen. Der »Vater der Geschichte« war auch der Ahnherr der Reportage. Während Herodot schildert, wie die Perser Babylonien, die Levante, Kleinasien, Ägypten und Libyen im Westen eroberten, wie sie im Osten in den Kaukasus, nach Zentralasien und bis nach Indien vordrangen, breitet er vor unseren Augen ein buntes Panorama aus: Er beschreibt die Pflanzen- und Tierwelt, Klima und Geographie der verschiedenen Landstriche - und er erzählt von den Völkern und Menschen, ihren Sitten und Göttern. Obwohl er fraglos nicht nur nach den Maßstäben seiner Zeit ein hervorragender Berichterstatter war, wird Herodots Glaubwürdigkeit seit der Antike immer wieder bezweifelt. Er habe vieles erfunden und Gerüchte gern ausgeschlachtet, wenn sie nur »saftig« genug gewesen seien. Doch auch das zeichnet einen guten Reporter aus ...