Die Künstlergruppen »Brücke« und »Blauer Reiter« wollten die Welt mit ihren Bildern verändern. Wer waren diese Revolutionäre der Kunst und wie sahen sie sich selbst? Der Band zeigt Selbstbildnisse der Malerinnen und Maler sowie Porträts und Fotos, die sie gegenseitig von sich fertigten, und spürt so der Entwicklung eines radikal neuen Künstlerselbstverständnisses nach. Indem Malerinnen und Maler der Avantgarde den Bruch mit dem traditionellen Kunstbegriff provozierten, mussten sie sich selbst neu erfinden. Dieses neue, zunehmend individualisierte Selbstverständnis, das sich in den Porträts niederschlägt, spiegelt sich auch in Tagebüchern, Briefen, Programmen und Streitschriften. Die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Bildnisse zeigt den spannenden Prozess der Selbstinszenierung, das Ringen mit Traditionen, das Gemeinsame der Künstlerfreunde, aber auch ihr Bedürfnis nach Abgrenzung.