Auf mehr als 90 Abbildungen wird in diesem Band das malerische Werk von Joachim Ringelnatz wieder verfügbar gemacht. Ringelnatz ist kein »malender Dichter«, seine surrealen und oft düsteren Bilder existieren unabhängig vom dichterischen Werk - als Maler pflegte er eine virtuose Vielfalt und stellte schon 1923 bei dem berühmten Galeristen Flechtheim neben Künstlern wie Otto Dix und George Grosz aus. Doch wie ein böser Schatten liegt die »Aktion Entartete Kunst« auf seinen Bildern. Die Säuberungen der 1930er- Jahre richten beim Dichter im Nachhinein keinen Schaden an. Das komplexe malerische Werk dagegen existiert bis auf wenige Ausnahmen heute im Verborgenen der Museumsdepots oder im Privaten. Für diesen Kunstband wurden die vorhandenen Werke neu reproduziert und laden ein, den Maler Ringelnatz neu zu entdecken. Neben den neu reproduzierten Werken werden im Anhang auch, sofern vorhanden, Fotos der verschollenen Bilder gezeigt. »Fast möchte man meinen, die reale Verzweiflung des Seemanns im Anblick der unendlichen Wassermasse des Ozeans greifen zu können. Mir fällt nur ein anderer Künstler ein, der die Ohnmacht des Menschen gegenüber der übermächtigen Natur ebenso gewaltig ins Bild gesetzt hat: Caspar David Friedrich. Warum wurde in drei Teufels Namen diese tolle Malerei vergessen.« (Vorwort von Jürgen Kaumkötter)