Im Mittelalter von Hand auf Pergamentseiten geschriebene und mit prachtvollen Initialen und Miniaturen geschmückte Bücher begeistern bis heute. Die Herstellung war nicht allein Männersache, sondern lag vielfach in den Händen von Ordensfrauen. Mit Disziplin, Intellekt und handwerklichem Können fertigten Schreiberinnen und Buchmalerinnen hochwertige Kunstwerke. 25 kostbare Bücher und Einzelblätter aus der Zeit um 800, des späten 13. bis zum frühen 16. Jahrhundert offenbaren die beachtliche Produktivität von Skriptorien mittelalterlicher Frauenklöster. Von Ordensfrauen in Nordfrankreich, Niedersachsen, Köln und Nürnberg für den Eigenbedarf oder externe Auftraggeber geschaffen, sind sie den zeitgleich entstandenen Handschriften aus Männerhand ebenbürtig. Prinzipien des Layouts, Veränderungen der Buchmalerei und Elemente einer spezifisch weiblichen Gestaltung treten zutage - ein wichtiger Beitrag zur Erforschung bislang zu wenig gewürdigter Kunst von Frauen.